Eine Kritik an der Darstellung wissenschaftlicher Ergebnisse durch Manfred Spitzer

Blog

Veröffentlicht: 16. April 2021

Manfred Spitzer ist überzeugt, dass Smartphones lernschädlich sind. Als Wissenschaftler mit doppelter Doktorwürde hat er allemal die nötige Autorität für eine solche These. Seine wissenschaftliche Laufbahn ist beeindruckend. Mit bereits 31 Jahren war er habilitiert, seit 1998 leitet er den Lehrstuhl für Psychiatrie an der Universität Ulm, er hat in zahlreichen Fachzeitschriften publiziert und ist Herausgeber der Zeitschrift Nervenheilkunde. Genau diese Vita gibt ihm für seine Leserschaft eine Aura der Unfehlbarkeit. Man höre sich nur an, wie auf Kritik an seinen Aussagen reagiert wird: "Der Mann ist Prof. Dr. Dr.. Es ist haarsträubend, dass die Laien glauben der Wissenschaft ständig reinreden zu können." *. Hört man Spitzer reden, bekommt man zu hören, dass diese Wissenschaft herausgefunden hat, dass Smartphones dem Lernen schaden. Er betont immer wieder, dass nicht er das sagt, sondern die wissenschaftliche Gemeinschaft. Herr Spitzer sieht sich daher eher als Vermittler wissenschaftlicher Forschung als deren Produzent. Dieser Vermittlerrolle nimmt er sich als populärer Sachbuchautor mit einer geheuren Vehemenz an.

Sachbuchautoren haben es schwierig. Ihre Aufgabe ist es, Forschungsergebnisse für die Allgemeinheit verständlich zu machen. Lehrer möchten nicht über hochkomplexe methodische Probleme und Grenzfälle wissenschaftlicher Ergebnisse berichtet werden, sondern darüber, was lernwirksam ist und was nicht. Ist die Darstellung zu komplex, wird man nicht verstanden, ist sie zu einfach, wird man von der wissenschaftlichen Gemeinschaft kritisiert. Diese Spannung bedient Manfred Spitzer, indem er klare Meinungen kommuniziert und am anderen Ende auf die Wissenschaft und ihre "gesicherten" Erkenntnisse referiert ("Das ist Fakt"). Wenn Herr Spitzer daher über den Einfluss von Smartphones auf Lernen redet, bekommt man den Eindruck, die Erkenntnisse liegen auf dem Tisch und sind nicht mehr diskutabel: Smartphones schaden dem Lernen.

Zuschauer seiner Vorträge bekommen in den letzten zwei Jahren beispielsweise zu hören, dass der Ort an dem sie ihr Smartphone ablegen, einen Einfluss auf ihre Denkleistung hat. Um diese Aussage zu belegen, zitiert er immer wieder einen Artikel von Ward, Duke, Gneez und Bos (2017). Ward und Kollegen gingen der Frage nach, ob selbst stumme Smartphones einen Einfluss auf unsere geistigen Fähigkeiten haben. Die Studie wurde häufig zitiert, von einem Harvardabsolventen veröffentlicht und hat ein großes Medienecho hervorgerufen (siehe heise online, Harvard Business Manager, Wirtschaftspsychologie aktuell). Der Artikel ist also kein Bericht aus der Apothekenumschau, sondern eine wissenschaftliche Studie, welche von ausgebildeten Wissenschaftlern für gut befunden wurde. Grund genug, diese Studie als beispielhafte Evidenz für den negativen Einfluss von Smartphones auf unsere geistigen Fähigkeiten zu verwenden. Unter anderem hat Herr Spitzer in folgenden Vorträgen über diese Studie berichtet:

Brain Drain - Die Studie von Ward und Kollegen

Ward und Kollegen haben sich die Frage gestellt, ob selbst stumme Smartphones einen Einfluss auf unsere Denkleistung haben. Mit ein wenig persönlicher Introspektion scheint diese Frage mehr als gerechtfertigt. Wir würden lügen, wenn wir annehmen, dass Smartphones keinen Einfluss auf unser Denken haben. Wäre dem so, würden wir nie auf den Gedanken kommen, unser Smartphone überhaupt in die Hand zu nehmen. Ein Beispiel: Stell dir vor, du versuchst in einem ruhigen Raum etwas Schwieriges zu lernen. Direkt auf deinem Schreibtisch liegt dein Smartphone. Würdest du ab und an prüfen, ob du eine neue Nachricht bekommen hast? Würdest du dich ab und an ablenken, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen? Ja! Und allein der Gedanke daran hat zur Folge, dass du dich in dieser Zeit eben nicht mit dem Lernstoff beschäftigst. Ward und Kollegen nennen dieses Phänomen Brain Drain und meinen, dass das Smartphone unsere begrenzten geistigen Ressourcen absaugt. Nur, wie prüft man diese Idee?

Ward und Kollegen haben sich hierfür ein cleveres Design ausgedacht. Die Probanden kamen in das Labor und wurden entweder gebeten, ihr Smartphone in einem anderen Zimmer liegen zu lassen, das Smartphone in ihre Tasche zu legen oder das Smartphone auf den Tisch zu legen, an dem das Experiment durchgeführt wurde. Alle Probanden wurden zu Beginn des Experiments gebeten, ihr Smartphone auf stumm zu schalten. Die Frage war nun, ob die geistige Leistungsfähigkeit durch den Ort des Smartphones beeinflusst wird. Nach der Brain Drain Hypothese müsste man annehmen, dass Smartphones, die auf dem Tisch liegen, die geistige Leistungsfähigkeit mehr beeinflussen als Smartphones, die in einem anderen Raum liegen.

Um diese Hypothese zu prüfen, mussten die Probanden einen Intelligenztest und einen Arbeitsgedächtnistest durchführen, nachdem sie ihr Smartphone in einen der drei Orte platziert hatten. Wenn nun Probanden, die ihr Smartphone auf dem Tisch liegen haben, eine schlechtere Leistung in einem der beiden Tests haben als Probanden, die ihr Smartphone in ihrer Tasche oder in einem anderen Raum haben, wäre die Brain Drain Hypothese vorläufig bestätigt.

Was berichtet Herr Spitzer über die Studie?

Wie ausgeprägt ist dieser Brain Drain bezogen auf unsere Intelligenz und der Arbeitsgedächtnisleistung? Wenn man Manfred Spitzer zuhört, ganz enorm. In der folgenden Liste sind ein paar zentrale Aussagen aus seinen Vorträgen aufgelistet. Den fetten Text habe ich selber betont. Die Transkripte der Vorträge findest du im Appendix.

Behauptung 1: Es gibt einen Effekt und dieser ist sehr groß:

  • "[...] im Denktest sind sie eben auch deutlich schlechter, wenn es auf Ihrem Schreibtisch liegt."
  • "Wenn das Smartphone im anderen Zimmer ist, haben Sie einen deutlich höheren IQ als wenn Ihr Smartphone auf Ihrem Schreibtisch liegt."
  • "ich wäre nie auf die Idee gekommen, weil ich nicht dachte, dass der Effekt so groß ist."
  • "Und wie viel das ist, das sehen sie hier, das ist eben nicht wenig, das ist ein deutlicher Effekt, deutlich messbarer Effekt."
  • "So it is actually quite a big difference."
  • "Der Effekt ist wirklich erstaunlich groß."
  • "Und der Effekt ist so groß, dass er bei Denkaufgaben und beim IQ-Test deutlich wird."

Behauptung 2: Der Effekt zwischen einem Smartphone auf dem Tisch und einem Smartphone im anderen Raum ist so groß wie zwischen den Leistungen von Gymnasialschülern und Realschülern:

  • "Sie werden dümmer. Und das ist etwa Unterschied Gymnasium Realschule."
  • "Der Effekt, wenn man ihn umrechnet, ist etwa so groß wie zwischen Abiturienten und Realschülern."
  • "It just sits here, it reduces IQ. About fve to seven percentage points which is the difference between Gymnasium and a middle school in Germany."
  • "Der Unterschied, wenn man das umrechnet ist etwa Gymnasium vs. Hauptschule. Also wenn Sie Ihr Handy einfach nur auf dem Schreibtisch legen, haben Sie Ihren IQ schon um knapp 10% verringert."

Ich möchte im Folgenden anhand von vier Kritiken zeigen, dass diese beiden zentralen Behauptungen von Spitzer überzogen und falsch sind. Kritisiert man Herr Spitzer für seine Thesen, erhält man fortwährend den Hinweis, dass die Wissenschaft die zentrale Bezugsgröße für seine Thesen ist und seine Thesen nachgewiesen haben. Ich werde daher versuchen wissenschaftlich und statistisch zu argumentieren.

Kritik Nr. 1: Herr Spitzer verzerrt die Darstellung der Ergebnisse

Beginnen wir der Art und Weise, wie Herr Spitzer die Ergebnisse seiner Studie darstellt. In der unteren Visualisierung sieht man eine analoge Darstellung der Ergebnisse wie sie Spitzer in seinen Vorträgen präsentiert. Die Ergebnisse sehen zunächst deutlich aus. Jene Probanden, welche das Smartphone in einem anderen Raum gelegt haben, zeigen eine deutlich höhere Arbeitsgedächtnisleistung als jene Probanden, welche das Smartphone auf den Schreibtisch gelegt haben. Wirklich? Schauen wir uns die y-Achse genauer an. Die Spanne der y-Achse liegt bei 28 bis 35 Punkten. Warum 28? Warum nicht 15 oder 0? Weil die Daten durch die Wahl dieser Spanne dramatischer wirken. Klicke einmal auf einen der Balken und schau Dir an, wie die Unterschiede aussehen, wenn die y-Achse bei 0 beginnt:

Vergleich abgeschnittener y-Achse und nicht-abgeschnittener y-Achse
Vergleich abgeschnittener y-Achse und nicht-abgeschnittener y-Achse

Die Ergebnisse sehen plötzlich nicht mehr so dramatisch aus. Y-Achsen abzuschneiden ist ein beliebter Trick, Ergebnisse extremer aussehen zu lassen als sie wirklich sind. Man muss Herrn Spitzer zugutehalten, dass er zumindest im letzten Vortrag deutlich macht, dass die y-Achse abgeschnitten wurde. Zudem könnte es sein, dass Werte unter 10 sehr ungewöhnlich sind und es daher gute Gründe gibt, die Achse etwas höher abzuschneiden. Der Autor dieses Arbeitsgedächtnistests schneidet die y-Achse hingegen nicht ab. Ebenso andere Studien, die diesen Test berichten. Die Tatsache, dass Herr Spitzer die gleiche Visualisierung immer wieder präsentiert, im Wissen, dass die Ergebnisse die wahren Unterschiede überbetonen, zeugt davon, dass er eventuell ein Narrativ verfolgt: Smartphones sind lernschädlich. Als hoch ausgebildeter Wissenschaftler sollte er sich um den Effekt dieser Darstellung bewusst sein und der Konvention dieses Tests folgen, die y-Achse nicht abzuschneiden.

Kritik Nr. 2: Der Effekt ist nicht so groß wie Spitzer behauptet

Wenn Wissenschaftler von Unterschieden zwischen Gruppen sprechen, sprechen sie häufig von Effekten. Eine typische Effektgröße ist der Body Mass Index von Menschen. Der Body Mass Index gibt an, wie viel Menschen im Verhältnis zu ihrer Körpergröße und ihrem Alter wiegen. Ein Body Mass Index über 25 bei Männern bedeutet beispielsweise, dass ein Mann etwas übergewichtig ist. Ein Body Mass Index unter 19 kennzeichnet den Beginn von Untergewicht.

Ganz ähnlich teilen Wissenschaftler Gruppenunterschiede ein. Anstatt von einem Body Mass Index sprechen Sie beispielsweise von der Effektgröße Cohen's d. Ein Cohen's d zwischen 0.2 und 0.5 wird als kleiner Effekt bezeichnet. Ein Cohen's d zwischen 0.5 und 0.8 wird als mittlerer Effekt bezeichnet. Ein Cohen's d größer als 0.8 wird als großer Effekt bezeichnet. Je höher dieser Wert, desto größere Unterschiede gibt es zwischen Untersuchungsgruppen.

Nun, für Herrn Spitzer ist der Unterschied in der IQ-Leistung und dem Arbeitsgedächtnis zwischen den Gruppen "deutlich" und "erstaunlich groß". Tatsächlich liegt der Effekt zwischen den Gruppen bei Cohen's d = 0.31. Einen solchen Effekt bezeichnen Wissenschaftler als klein. In der unteren Grafik ist der Effekt von Ward und Kollegen auf die Intelligenzleistung als Punkt dargestellt (vierte Studie von unten; der Effekt für das Arbeitsgedächtnis ist noch kleiner). Zudem sind in der Grafik weitere Studien dargestellt, die eine ähnliche Fragestellung untersucht haben.

studies

Beispielsweise wurde eine sehr ähnliche Studie von Lee, Kim, McDonough, Mendoza, & Kim (2017) durchgeführt. Der Effekt in der oberen Grafik (d = 0.45) zeigt den Unterschied in der Erinnerungsleistung von Schüler*innen, die ihr Smartphone auf stumm schalteten und den Schüler*innen, denen das Smartphone weggenommen wurde. Ähnliche Ergebnisse finden sich bei Mendoza und Kollegen (2018) und Thornton, Faires, Robbins, und Rollins (2014). Diesen Studien ist gemein, dass Lernende das Smartphone zwar sahen, allerdings nicht benutzen durften. Wird Lernenden allerdings erlaubt, mit dem Smartphone zu arbeiten, vergrößert sich der Effekt. Sowohl in der Studie von Blasiman, Larabee, und Fabry (2017) als auch bei Froese et al. (2012) durften die Probanden auf das Smartphone schauen und Texte schreiben. Die größeren Effekte machen Sinn, da sie darauf hindeuten, dass wir schlechtere Leistungen zeigen, wenn wir abgelenkt werden.

Was sagen uns diese Ergebnisse? Zunächst zeigen sie uns, dass die Brain Drain Hypothese nicht unbedingt falsch ist. Die Anwesenheit von ablenkenden Gegenständen und Geräuschen hat einen kleinen Effekt auf kognitive Leistungen. Der Effekt scheint größer zu sein, wenn wir schwierigere Aufgaben lösen (siehe Thornton Trail Making Test B und Hard Task). Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass Herr Spitzer falsch liegt, wenn er von einem großen Effekt spricht. Der Effekt ist klein.

Kritik Nr. 3: Herr Spitzer übertreibt in der Interpretation der Ergebnisse

"Also ich sag immer Arbeitgebern, wenn sie Abiturienten einstellen und sie dann ihr Smartphone auf ihren Schreibtisch legen haben, dann haben sie bloß noch Realschüler eingestellt."

Die rhetorische Dramaturgie seiner Vorstellung der Studie erreicht seinen Höhepunkt, als er behauptet, dass der Effekt so groß ist, wie der Unterschied zwischen Abiturienten und Realschülern. Korrekt berichtet er, dass die Probanden, welche das Smartphone auf dem Tisch liegen hatten, 10% schlechter abschnitten als Probanden, deren Smartphones im anderen Raum lagen. Es macht allerdings nicht viel Sinn, nur diesen absoluten Unterschied zwischen den beiden Gruppen zu betrachten. Nicht jede Person, die das Smartphone auf dem Tisch liegen hatte, hatte die gleiche Intelligenz. Vielmehr streuen Werte innerhalb von Gruppen. Genau diese Streuung ist der Grund, weshalb absolute Maße wie ein 10%iger Unterschied uns nur bedingt zeigen können, wie groß ein Effekt zwischen Gruppen ist. Warum? Da absolute Werte die Überlappungen von Verteilungen nicht miteinberechnen. Je größer die Streuung, desto mehr überlappen Gruppenverteilungen. Schau dir zur Veranschaulichung die folgende Simulation an. Mit dem Regler kannst du die Streuung der beiden Gruppen verändern.

Verschiedene Standardabweichungen
Verschiedene Standardabweichungen

Du siehst, dass eine große Streuung wie beispielsweise σ = 1.27 zu einer starken Überlappung führt. Ein 10%tiger Unterschied sieht bei einer solch hohen Streuung weniger dramatisch aus als eine Streuung von σ = 0.4. Genau deshalb berichten wir keine absoluten Effekte, sondern relative Effekte. Relative Effekte berechnen diese Streuung mit ein und geben uns eine genauere Aussage über den Unterschied zwischen Gruppen. Einen dieser Effekte haben wir schon kennen gelernt: Cohen's d.

Um zu prüfen, ob der Effekt aus dieser Studie und zwischen Abiturienten und Realschülern vergleichbar ist, können wir Effekte aus Studien verwenden, die gezeigt haben, wie unterschiedlich intelligent Realschüler und Abiturienten sind. Einer der neueren Studien wurde von Brandt, Lechner, Tetzner und Rammstedt (2019) durchgeführt. In dieser Studie wurden 4508 Realschüler und 5034 Abiturienten getestet. Der Unterschied in ihrer Intelligenzleistung - durch einen ähnlichen Test, der in der Studie dieses Artikels durchgeführt wurde - zeigte, dass der Effekt bei d = 0.60 und damit doppelt so groß wie bei Wald und Kollegen lag. Guill, Lüdtke und Köller (2017) wiederum fanden einen Unterschied von d = 0.96 zwischen Abiturienten und Nicht-Abiturienten bei Hamburger Schülern der fünften Klassen (einschränkend muss man sagen, dass Hamburg keine klassische Unterscheidung zwischen Realschulen und Werksrealschulen/Hauptschulen hat). Becker und Kollegen (2012) berichten gar von einem Unterschied zwischen d = 1.42 zwischen Gymnasiasten und Nicht-Gymnasiasten bei räumlicher Intelligenz.

Im Hinblick auf diese Ergebnisse muss man feststellen, dass Herr Spitzer falsch liegt, wenn er sagt, dass der Effekt dem Unterschied zwischen Realschülern und Gymnasiasten entspricht. Zudem ist gar nicht klar, ob wir von Fünftklässlern oder Zehntklässlern sprechen. Der Unterschied in der Intelligenz der Schüler in beiden Schulformen scheint mit den Jahren zu steigen. Diese Tatsache macht seine Aussage noch unglaubwürdiger, da er in seinem Beispiel von Schülern spricht, die bereits einen Beruf ausüben und daher älter sind. In Folge dessen müsste man erwarten, dass der Effekt, der von Brandt und Kollegen gefunden wurde, mit der Zeit noch größer wird.

Kritik Nr. 4: Intelligenz ist eine stabile Eigenschaft und kann nicht einfach verändert werden

Im Alltag sprechen wir manchmal von intelligenten und weniger intelligenten Menschen. Wir meinen damit, dass bestimmte Menschen etwas mehr oder weniger von einer Eigenschaft haben, die wir mit kognitiver Flexibilität und Klugheit verbinden. Diese Eigenschaft ist in der Regel stabil, das heißt, Menschen sind nicht den einen Tag intelligent und am nächsten wieder nicht. Genau deswegen können Intelligenztests überhaupt angewandt werden. Die historisch ersten Intelligenztests von Alfred Binet beispielsweise wurden verwendet, um zu testen, ob Schüler*innen kognitiv weiter entwickelt waren als man für die jeweilige Klassenstufe des Kindes annehmen würde. Intelligenz war nichts anderes, als das relative Maß zwischen dem was ein Kind bereit kann (Mental Age - MA) im Verhältnis zu dem was das Kind zu einem bestimmten Entwicklungsstadium können sollte (Chronologial Age - CA) (siehe Hunt, 2010, S. 6):

Formel für den Intelligenzquotienten
Formel für den Intelligenzquotienten

Wäre Intelligenz einfach veränderbar, hätten diese Tests keinen Nutzen, da sie keine Aussagen über zukünftige Fähigkeiten machen würden. Dennoch sieht Spitzer die Intelligenz der Menschen durch Smartphones bedroht:

"Sie werden schlicht dümmer (eigene Betonung), wenn Ihr Smartphone nichts macht aber nur auf dem Tisch liegt. Also wenn es angeht ist es noch viel schlimmer. Aber wenn es nicht angeht, schon da werden Sie dümmer (eigene Betonung)."

Eine Reihe an Forschung zeigt allerdings, dass Intelligenz eben nicht einfach veränderbar ist, weder nach oben noch nach unten. Beispielsweise zeigten Jaeggi, Buschkuhel, Jonides, und Perrig (2008), dass die fluide Intelligenz, eine Intelligenzform welche die Fähigkeit beschreibt, neuartige Probleme zu lösen, durch Training nicht verbessert werden kann. Ähnliche Ergebnisse fanden Redick et al. (2013) und Melby-Lervåg, Redick und Hulme (2016). Studien, die einen positiven Effekt von Training auf die Intelligenz messen konnten, dauern in der Regel über mehrere Wochen (siehe Au et al, 2015), deutlich länger als eine kurze Lernsession an einem Schreibtisch.

Nein, Intelligenz ist ein stabiles Konstrukt. Die Probanden in der Studie von Ward waren nicht weniger intelligent nach dem Experiment, wenn sie ihr Smartphone auf den Tisch lagen. Die Ergebnisse von Ward beschreiben vielmehr eine andere Botschaft: Menschen sind leicht abgelenkt, wenn ihr Smartphone in der Nähe ist. Wir sollten darüber gar nicht überrascht sein und ebenso wenig der Technik schuld daran geben. Andere Studien beispielsweise zeigen, dass ablenkende Schmatzgeräusche einen negativen Einfluss auf das Lernen haben können (Seaborne & Fiorella, 2018). Moderne Theorien des menschlichen Lernens gehen davon aus, dass wir in der Verarbeitung von neuen Informationen beschränkt sind und alle bewussten geistigen Vorgänge diese Beschränkung taxieren (Sweller, van Merrienboer, & Paas, 2019). Dies gilt für Schmatzgeräusche, Smartphones und Musik mit Gesang in unserer eigenen Sprache. Die Debatte ist falsch geführt, wenn wir sie an der Frage der Medien aufhängen (Clark, 1994). Nicht die Medien haben selbst einen Einfluss auf unsere geistigen Fähigkeiten, sondern was wir daraus machen. Und ja, vielleicht macht es Sinn, Smartphones in der Schule zu verbieten. Die Daten sprechen offensichtlich dafür, dass Smartphones ablenkend sind. Vielleicht macht es aber auch Sinn, Smartphones zu verwenden, um beim Pendeln zur Schule Vokabeln zu lernen oder über eine Landkarte die Länder der Erde zu lernen. Vielleicht hat aber auch Forrest Gump recht, wenn er sagt: "Dumm ist der, der Dummes tut".

Zusammenfassung

Wenn ich YouTube schaue, lese ich häufig lieber die Kommentare als dem Video zu folgen. In den Kommentaren von Videos mit Manfred Spitzer lassen sich in der Regel seine Befürworter aus. Sie betonen dort sehr deutlich, weshalb gerade er in der Debatte zum Einfluss digitaler Medien beim Lernen gehört werden sollte. Hier ein paar Ausschnitte:

  • "Sehr gut, das Manfred Spitzer sein großartiges Wissen so verteidigt! Es basiert auf unzähligen Studien und ist sehr, sehr logisch-überzeugend."
  • "Nur Spitzer hat Ahnung. Alle wie sie da sitzen haben alles was sie können analog gelernt, sind aber der Meinung digital hätte es genauso funktioniert."
  • "Der Mann ist Prof. Dr. Dr.. Es ist haarsträubend, dass die Laien glauben der Wissenschaft ständig reinreden zu können."
  • "Die Studien die hier von Herrn Dr.Spitzer erwähnt werden sind wissenschaftlich absolut unanfechtbar. Derjenige der nicht an diese Studien glaubt oder ihnen widerspricht stellt sich auf die gleiche Ebene mit Menschen die glauben, dass die Erde eine Scheibe ist."

Offensichtlich ist Herr Spitzer für seine Leserschaft eine Autorität im Bereich der Wissenschaft. Autoritäten haben es allerdings auch an sich, dass sie manchmal falsch liegen (siehe Phil Tetlock). Ich kann keine Aussagen darüber machen, was Spitzer sonst noch behauptet. Ich kann aber sagen, dass Spitzer die vorliegende Studie in vielerlei Hinsicht verzerrt und schlichtweg falsch darstellt. Man soll ja immer das Beste annehmen und so nehme ich an, dass Herr Spitzer diesen Forschungsartikel nicht genau gelesen hat und keine Agenda mit seiner Darstellung dieses Artikels verfolgt. In diesem Sinne habe ich mit diesem Artikel eine andere Sichtweise der Ergebnisse vorgestellt. Vielleicht geht Herr Spitzer, wenn er das nächste Mal von dieser Studie redet, auf diese Sichtweise ein.

Transkripte der Vorträge

19. Juli 2018 - Wie schadet übermäßiger Handykonsum unseren Kindern?. Vorgetragen beim ÖDP Kreisverband München Stadt

"Wissen Sie, es ist noch viel schlimmer als man vor 10 Jahren rausgefunden hat. Diese Studie ist aus dem Herbst 2017. Die haben untersucht, was passiert, wenn das Smartphone neben Ihrem Bildschirm liegt und nicht klingelt. Es liegt entweder da, oder da in Ihrer Tasche, oder im Nebenraum. Und jetzt machen Sie am Bildschirm genau das gleiche, nämlich einen Test, wie gut können Sie denken, oder schlicht und einfach einen Intelligenztest, am Bildschirm, so was geht ja heute. Und dann guckt man sich an, das ist Ihre Intelligenz, wenn das Smartphone im anderen Raum liegt, das wenn es in Ihrer Tasche ist, und das, wenn ihr Smartphone auf dem Tisch liegt. Sie werden dümmer. Und das ist etwa Unterschied Gymnasium Realschule. Kann man umrechnen. Sie werden schlicht dümmer, wenn Ihr Smartphone nichts macht aber nur auf dem Tisch liegt. Also wenn es angeht ist es noch viel schlimmer. Aber wenn es nicht angeht, schon da werden Sie dümmer. Nebenbei warum. Ist auch ganz einfach, weil sie könnten ja mal nachgucken, ob Sie eine Mail haben oder vielleicht eine SMS oder sich Ihr Beziehungsstatus in Facebook geändert hat oder so. Und wenn es da liegt, dann brauchen Sie einfach immer ein bisschen extra Hirnschmalz, ne jetzt nicht gucken, ich muss ja hier arbeite, ne doch nicht gucken, es könnt ja, ne doch lieber nicht. Das zweigt einfach mentale Ressourcen ab, nur weil es da liegt. Und nochmal, sag nicht ich, haben die gezeigt und im Denktest sind sie eben auch deutlich schlechter, wenn es auf Ihrem Schreibtisch liegt. Also rechts, da Denken, da IQ. Nochmal, es liegt nur rum und macht schon was kaputt, nämlich Ihre geistige Leistungsfähigkeit."

09. Oktober 2018 - Wissensdurst: Prof. Dr. Manfred Spitzer. Vorgetragen bei WKO.tv

"Interessant ist, was man letztes Jahr im November publiziert hat. Was passiert, wenn Ihr Handy auf dem Schreibtisch liegt und nicht klingelt? Und der Unterschied ist, es liegt entweder auf dem Schreibtisch oder es ist in Ihrer Tasche oder es liegt im Nebenraum. Und dann machen Sie entweder einen Test dazu, wie gut Sie denken können oder Sie machen schlicht und ergreifend einen Intelligenztest. Und das sind die Ergebnisse. Wenn das Handy im anderen Raum ist, können Sie am besten denken, wenn es in der Tasche da unten ist, auch noch ganz gut, wenn es auf Ihrem Schreibtisch liegt, schlechter. Mit Ihrem IQ ist es genauso. Der Unterschied, wenn man das umrechnet ist etwa Gymnasium vs. Hauptschule. Also wenn Sie Ihr Handy einfach nur auf dem Schreibtisch legen, haben Sie Ihren IQ schon um knapp 10% verringert. Einfach nur auf den Schreibtisch legen. Aber wie kommts, ganz einfach, weil wir sind so damit beschäftigt, dass wenn Sie das Ding auf den Schreibtisch legen und Sie benutzen das ziemlich oft, brauchen Sie dauernd ein bisschen extra Hirnschmalz, und zwar jetzt nicht drangehen. Denken Sie mal jetzt nicht an einen grünen Elefanten. Wenn Sie das wirklich wollen, müssen Sie jetzt dauernd Hirnschmalz aufwenden, nicht an einen grünen Elefanten zu denken. Und das beeinträchtigt auch Ihre Leistungsfähigkeit für alles andere. Und genauso ist es jetzt nicht an das Smartphone rangehen. Wenn Sie es ernst meinen und aber eigentlich gewohnt sind, alle fünf Minuten drauf zu gucken, müssen Sie dauernd Hirnschmalz verwenden, nicht drauf zu gucken. Und das kann man nachweisen, das ist nämlich der Effekt, den hat man einfach gemessen. Wenn das Ding auf dem Tisch liegt, sind Sie weniger fähig als wenn es weg ist. Soviel zum Thema, wir brauchen mehr Smartphones im Unterricht."

18. Mai 2019 - The smartphone epidemic with Manfred Spitzer. Vorgetragen bei Science & Cocktails

"Another study, that one was ten years old, this one is one year old. It asks the question, what happens, if your smartphone sits here and doesn't do anything. And the comparison condition is the smartphone is in the adjacent room or it's down in your bag. And what you do is you do a task of thinking ability, a working memory task or they did actually an on-screen IQ test. For those of you who know, Raven's matrices, it's a culture free IQ test. So here is what comes out. On the left it's the results from the thinking, the working memory test. And the highest column is having your smartphone in the adjacent room. You are doing best. You are doing worse if your smartphone is down in your bag. And you are doing worse if your smartphone sits on your table. And on the right you see IQ. So if you put your smartphone on your table even if it doesn't do anything. It just sits here, it reduces IQ. About 5 to seven percentage points which is the difference between Gymnasium and a middle school in Germany. So it is actually quite a big difference. One IQ point is about 20.000 Dollars earnings per lifetime, so it is about a hundred thousand dollars at least that is the difference between your smartphone on your table or in the next room."

05. Oktober 2019 - Von der Digitalen Demenz zur Smartphone-Pandemie. Risiken und Nebenwirkungen digitaler Informationstechnik für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft. Vorgetragen auf der RPP Tagung

"Vor knapp zwei Jahren ist das hier erschienen, nämlich, was passiert, wenn das Smartphone hier liegt und nicht klingelt. Wenn es einfach nur da liegt. Was untersucht man da? Wie macht man die Kontrollbedingung? Ganz clever. Man vergleicht wenn das Smarthpone hier liegt und dann machen Sie am Computer entweder Aufgaben zu Ihrer Denkleistung, Working Memory Aufgaben was das. Oder Sie machen einen kulturfreien IQ-Test, Raven's Matrices für die, die sich auskennen. Also Sie können IQ Tests am Computer machen. Kulturfreie sogar, die relativ gut sind und sich für alle Leute eignen. Hat man gemacht. Beides. Mit dem Smartphone hier, oder dem Smartphone in der Aktentasche, da unten, oder mit dem Smartphone im Nebenraum. Und dann einfach geguckt, wie wirkt sich das auf die kognitive Leistungsfähigkeit aus. Links haben Sie das Arbeitsgedächntis, also Denkleistung, rechts haben Sie IQ. Und was kommt raus? Wenn das Smartphone im anderen Zimmer ist, haben Sie einen deutlich höheren IQ als wenn Ihr Smartphone auf Ihrem Schreibtisch liegt. Der Effekt, wenn man ihn umrechnet, ist etwa so groß wie zwischen Abiturienten und Realschülern. Also ich sag immer Arbeitgebern, wenn sie Abiturienten einstellen und sie dann ihr Smartphone auf ihren Schreibtisch legen haben, dann haben sie bloß noch Realschüler eingestellt. Sollte Sie wissen. Das ist das, was die Wissenschaft dazu festgestellt hat. Ich habe mich selbst geärgert, dass ich die Studie nicht gemacht habe, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, weil ich nicht dachte, dass der Effekt so groß ist. Dass wenn das Smartphone nur hier liegt, dann zieht es kontinuierlich kognitive Ressourcen ab, weil sie könnten ja draufgucken. Das heißt Sie müssen dauernd ein kleines bisschen - meine Oma hätte gesagt Hirnschmalz - drauf verwenden, nicht draufzugucken. Und der fehlt Ihnen halt bei der Arbeit. Und wie viel das ist, das sehen sie hier, das ist eben nicht wenig, das ist ein deutlicher Effekt, deutlich messbarer Effekt, Ihre kognitive Leistungsfähigkeit geht runter, wenn Ihr Smartphone auf dem Tisch liegt. Ich sollt's wahrscheinlich wegtun, aber mir macht der Effekt nicht so viel aus, ich bin ja alt und kenn mich mit sowas aus, ne."

07. Oktober 2019 - Wissensdurst-Fest 2019: Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer. Vorgetragen bei WKO.tv

"Hier ist eine Studie, die ist noch nicht so alt. Da hat man untersucht, was passiert, wenn das Smartphone hier liegt und nicht klingelt. Nun das können Sie eigentlich gar nicht untersuchen, sondern Sie müssen es mit irgendwas vergleichen. Hat man gemacht, das Smartphone ist entweder hier oder in Ihrer Aktentasche oder im Nebenzimmer. Und jetzt macht man mit Ihnen entweder Denkaufgaben, Arbeitsgedächtnis, also Sie müssen denken, sich konzentrieren, oder man macht einen Intelligenztest, da gibt kulturfreie Versionen, die gehen auch am Computer, Raven's Matrices, für die, die sich auskennen, hat man verwendet. Und was rauskommt ist völlig frappierend. Das ist Ihr Denkvermögen mit dem Smartphone im anderen Zimmer oder auf Ihrem Schreibtisch. Die Tasche ist so dazwischen. Und das ist Ihr IQ. Wenn das Smartphone im anderen Zimmer ist oder auf Ihrem Schreibtisch liegt. Die Y-Achse ist abgeschnitten unten, aber man kann trotzdem so von 7.8 bis 8.4, das sind ja, also 7%. Man kann das in IQ Punkte umrechnen, wenn man will und hier sind sicherlich Wirtschaftler. Also allen Unternehmern, wenn Sie Ihren Abiturienten, die sie eingestellt haben erlauben, dass Ding auf den Schreibtisch zu legen, haben Sie bloß noch Realschüler eingestellt. Das ist der Effekt. Der Effekt ist wirklich erstaunlich groß. Einfach nur wenn das Ding da liegt und der Grund ist auch ganz einfach. Weil Sie wollen dauernd vielleicht da doch mal draufgucken. Das winkt immer, hey guck doch mal, ich hab vielleicht eine Nachricht, vielleicht sogar von deiner Freundin. Vielleicht sogar irgendwas Tolles. Und vielleicht ist irgendwas auf der Welt passiert, und du weiß es auch nicht, du musst da mal wieder reingucken. Und dieses ständig Jetzt-nicht-reingucken, dafür brauchen Sie extra Hirnschmalz. Also man kann auch von kognitiver Leistungsfähigkeit reden. Meine Oma sagte immer Hirnschmalz, wir verstehen uns. Sie brauchen einfach extra geistige Leistung jetzt nicht drauf zu gucken. Und die fehlt Ihnen bei dem, was sie gerade machen. Und der Effekt ist so groß, dass er bei Denkaufgaben und beim IQ-Test deutlich wird. Also legen Sie Ihr Handy nicht dahin. Ich bin ziemlich immun gegen diesen Effekt, wie Sie schon sehen, aber ich leg es trotzdem mal lieber da unten hin, damit ich es nicht dauernd sehen muss. Das ist einfach nur Fakt. Es lenkt uns ab, selbst, wenn es nicht klingelt. Das ist der Punkt. Einfach nur dadurch, dass es da ist. Wenn man abgelenkt ist, dann lernt man weniger."

22. Februar 2020 - Digital Dementia: Risks and Side Effects of Digital Information Technology in Health, Education & Society. Vorgetragen bei CONFERINȚĂ SUSȚINUTĂ

"Here is a study, two years ago that's about what happens if your phone sits here and doesn't ring. Just sits here. How do you do this study? Well, one condition is - actually you spend time on your computer and you either have to do kind of a brainy thinking, complicated thoughts that you have to, puzzles that you have to solve etc. or you do an IQ test at the computer. It was done with a culture-free IQ test, it is called Raven's Matrices, one of the most famous IQ tests that's around. And then the smartphone was either here or in your bag or in the adjacent room. And these were the three conditions that were studied. And this is the result. This is thinking, working memory capacity and this is intelligence. So you see if the smartphone is in the other room you can think better and are more intelligent. And if your smartphone is on your desk, next to your screen you are not so good in your thinking and your IQ goes down. And your IQ is actually down to 5 to 7 IQ points. So this is not small beer, this is one school type. Think about this. Just putting it here lowers your IQ. I'd better put it away. And why is this? It's quite simple. Because you are so used to looking at this thing, a hundred times a day and it is constantly nagging at you. Hey you could have a new email. Your relationship status in facebook could have changed. Why don't you check this now, ok. In order to not do this you constantly need to have a little bit of mental effort that interferes with what you are doing anyway. And this is measurably so. And the effect is not small. And this I think is really important. This is an interesting finding in itself that they could show this, ok. And they did and it shows you the dangers of using digital media. Or even of not using digital media, just have them on your desk."